Im Afsluitdijk bei Den Oever entsteht derzeit eine der größten Pumpstationen Europas. Und die Außenwelt soll davon erfahren! Auf das Pumpengebäude werden imposante Glaskuppeln gesetzt, die den Blick auf die sechs gigantischen Pumpen freigeben. Allein diese Kuppeln sind ein Kunstwerk für sich, ein Projekt, an dem die Ingenieure von Aldowa viel Spaß hatten.
Das neue Pumpwerk wird zusammen mit den neuen Schleusen den Wasserabfluss aus dem IJsselmeer ins Wattenmeer erhöhen. Nach Angaben von Rijkswaterstaat ist dies notwendig, weil über die Flüsse und die umliegenden Gebiete immer mehr Wasser in das IJsselmeer fließt, was zu Überschwemmungen führen kann. Die sechs Pumpen können zusammen etwa 275.000 Liter pro Sekunde fördern. Das bedeutet, dass sie ein Schwimmbecken von olympischer Größe in etwa 9 Sekunden füllen. Eine beeindruckende technische Leistung, versteckt in zwei Pumpengebäuden. Damit die Außenwelt weiß, dass in diesen Gebäuden doch etwas Besonderes passiert, sind die Pumpenhäuser mit sechs imposanten Kuppeln "überdacht".
Die Kuppeln sind wahre Kunstwerke, passen aber dennoch zum ursprünglichen Charakter und den nüchternen Linien des Afsluitdijk. Besondere Linien, außergewöhnliche Architektur, hochkarätige Fassaden - das sind Projekte, an denen sich Aldowa gerne die Zähne ausbeißt. Kein Wunder also, dass der Spezialist für Dach- und Fassadenverkleidungen aus Metall und Verbundwerkstoffen gebeten wurde, die komplexe Gestaltung der Dächer der sechs Glaskuppeln zu realisieren. "Die Kuppeln sind 4 Meter hoch, haben an der breitesten Stelle einen Durchmesser von 8,70 Metern und verjüngen sich nach oben. Die Basis bilden ein Stahlrahmen, runde Glasscheiben aus 73 Millimeter dickem Glas und ein Dach aus gewalzten und gesetzten Aluminiumkassetten", erklärt Richard Sliep, Projektleiter bei Aldowa. "Wir wurden von Jos van den Bersselaar Constructie, der die Kuppeln beim Baukonsortium Levvel in Auftrag gegeben hatte, beauftragt, die Dachkonstruktion sowohl außen als auch die akustisch perforierten Deckenpaneele im Inneren zu liefern. Bersselaar war nach einer erfolgreichen Zusammenarbeit auf technischer und baulicher Ebene federführend bei Transport und Montage."
Das Dach einer Kuppel besteht aus 12 Tortenstücken. "Das klingt einfach, ist es aber nicht", betont Richard. "Jede Tortenscheibe besteht aus zehn Einzelteilen, die zu einer einzigen Kassettenplatte zusammengeschweißt werden, die auch Verstärkungselemente enthält. Bald wird man über die Platten laufen können. Eine Besonderheit ist, dass die Platten in Längsrichtung eine leichte Wölbung aufweisen. Durch das Einschweißen einer Wölbung mussten wir sie nicht rollen, aber auch das hat die Komplexität erhöht. Außerdem ist in jeder Naht zwischen den Kassetten eine Stahlrippe als Blitzableiter eingearbeitet."
Die Anforderungen an die Dachpaneele waren so hoch, dass Aldowa speziell für dieses Projekt eine zusätzliche Zertifizierung erhielt. "Wir haben es hier mit sehr hohen Windlasten zu tun, da die Kuppeln praktisch im Meer stehen", sagt Richard. "Unsere Schweißer wurden deshalb zusätzlich für die Ausführungsklasse 3 zertifiziert. Der Standort stellte natürlich auch extrem hohe Anforderungen an das Aluminium, das einer speziellen Tectura Norf-Güte entsprechen musste, einer Legierung, die gut voreloxiert. Außerdem mussten wir sowohl für die Paneele als auch für die Omegaprofile Aluminium in größeren Dicken verwenden, um die rechnerischen Anforderungen zu erfüllen. Alle Kassettenpaneele und die Schweißnähte wurden außerdem von einer externen Partei geprüft und verifiziert."
Das Aufsetzen der Kuppeln ist einer der letzten Meilensteine beim Bau des Pumpwerks. Sie werden per Ponton zur Baustelle geschippert und dann in ihre endgültige Position gehoben. "Auch das ist ein schweres Unterfangen, wenn man bedenkt, dass jede Kuppel 30.000 Kilogramm wiegt. Sobald alle sechs Kuppeln installiert sind, kehren wir für einen weiteren Tag zurück, um die Leckschwellen auf Bodenhöhe zu installieren. Und dann sind wir um eine weitere wunderbare Referenz reicher", schließt Richard.