Kein anderer Ort in Zürich (Schweiz) verändert sich derzeit so schnell wie das ehemalige Industrie- und Gewerbegebiet Leutschenbach im Stadtteil Oerlikon. Hier entstanden kürzlich die drei in der Fachwelt bereits anerkannten Wohntürme WolkenWerk von Staufer & Hasler Architekten und Ballmoos Partner Architekten, die nach Minenergie-Standard gebaut wurden. Die Architekten legten großen Wert auf unterschiedliche Grundrisstypen und deren Beziehung zum Außenraum. Als Reminiszenz an die industrielle Vergangenheit des Standorts wurden die Fassaden des Gebäudesockels als eine Struktur aus Beton mit Rücksprüngen aus Ziegelmauerwerk gestaltet. Markisen von Warema in verschiedenen Farben und Stoffen werden auf den Balkonen und Loggien als Beschattungs- und Gestaltungselemente eingesetzt.
Wie schnell sich das Quartier im Norden Zürichs verändert, zeigt sich am dynamischen Hin und Her der vielen Kräne. Weg vom ehemaligen Industrie- und Gewerbegebiet, hin zu einem lebendigen, den Anforderungen der heutigen Zeit angepassten Quartier zum Wohnen und Arbeiten. Der jüngste Baustein dieser Entwicklung ist das Projekt WolkenWerk. Der neue Gebäudekomplex, der aus drei 19- bis 22-geschossigen Wohntürmen und deren bis zu viergeschossigen Sockelbauten besteht, wird 2020 fertiggestellt und sukzessive an Bewohner und Nutzer übergeben. Der Bau eines vierten Gebäudes, des sogenannten Ausstellungsturms, wird bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sein.
Der Komplex umfasst 314 Eigentumswohnungen, die sich in Größe und Typologie unterscheiden. So gibt es in den Sockelbauten terrassenartige Wohneinheiten, im unteren Teil der Wohnhäuser Einfamilienhäuser und in den oberen Etagen auch Maisonette-Häuser. Außerdem befinden sich in den Sockelbauten Gewerbeflächen mit Werkstätten, Ateliers, Bars und Geschäften. Ein weiterer wichtiger Bestandteil der neuen Wohnsiedlung am Leutschenbach ist der "Innere Garten", ein Geflecht von öffentlichen Grünflächen in der Tiefe der Siedlung. Dieses verzahnt sich mit den Alleen zwischen den Blöcken.
Hauptmerkmale sind die reichhaltigen und vielfältigen, klimaresistenten
Bepflanzung, nicht geradlinige Wege und unterschiedliche Verwendung von Bodenbelägen. Mit diesen gestaltete die verantwortliche Architektin Martina Voser die verschiedenen Zonen und Sichtachsen.
Der Komplex ist in Massivbauweise errichtet. Äußerlich ist dies an den abgehängten Betonrahmen und den schmalen, vertikalen Fassadenelementen zu erkennen. Bei den Sockelbauten erinnern die Betonrahmen an die industrielle Vergangenheit des Geländes, die teilweise mit Ziegeln ausgefüllt ist. Bei den Wohntürmen wechseln sich innerhalb des Rasters offene Flächen - Eckbalkone und Loggien - mit Fenstern und gefliesten, dunklen Ziegelausfachungen ab. Dazu gesellt sich das individuelle Spiel der farbigen Sonnensegel. Diese sind neben der strukturierten Betonstruktur das auffälligste äußere Merkmal. Rund 1.300 gelbe und rote Warema Fertigteilfenster mit nicht brennbarem SecuTex-Gewebe A2 schützen die Wohneinheiten in den Türmen vor Überhitzung. Nach den schweizweit gültigen VKF-Brandschutzvorschriften waren hier aufgrund der Gebäudehöhe von über 30 Metern nicht brennbare Sichtschutzgewebe vorgeschrieben.
Die aluminiumverkleidete Seite des SecuTex reflektiert die Wärmestrahlung und hilft, die Wärme im Winter drinnen zu halten. Die Stegstruktur ermöglicht eine ausreichende Transparenz für den Blick nach draußen. So bieten die Jalousien das ganze Jahr über thermischen Komfort für den Nutzer. Für die mehr als 700 Warema Screens wurde im Sockelbereich das Sattler Twilight Gewebe gewählt. Darüber hinaus wählten die Architekten rund 300 Gelenkarmschirme mit diesem Gewebe im Sockel und für die Loggien der Turmgeschosse. Auch der künftige Messeturm wird mit Warema-Leinwänden und den Geweben Twilight und SecuTex ausgestattet sein.
Sicherheit auch bei starkem Wind ist bei den Schirmen dank der easyZIP-Technologie garantiert. Das Tuch läuft nahtlos und geräuschlos über einen seitlich angebrachten Reißverschluss in einer Führungsschiene. Dank der hohen Windstabilität können grosse, dem Wind ausgesetzte Flächen zuverlässig funktional und ohne seitliche Lichtlücken beschattet werden.
Mit dem weltweiten Standard für Haus- und Gebäudeautomation KNX lassen sich verschiedene Funktionen in einem Gebäude bequem vernetzen und steuern, entweder zentral über ein Bedienelement oder automatisch über intelligente Sensoren. Im WolkenWerk erfolgt die Steuerung aller Beschattungselemente über diesen Standard. Damit ist eine automatische Beschattungssteuerung realisiert worden. Diese sorgt je nach Sonneneinstrahlung automatisch für Beschattung durch die Schirme. Bei Frost oder hohen Windgeschwindigkeiten hingegen werden die Jalousien in eine sichere Position gefahren. Zu diesem Zweck wurde auf jedem der drei Hochhäuser eine KNX Wetterstation installiert. Der Grund, warum sich die Architekten für KNX entschieden, war die Tatsache, dass es an den Wohnhäusern viele Windzonen gibt und die dafür notwendigen rund 60 Fassadenwindsensoren mit herkömmlichen Systemen nicht zu bewältigen sind.
Der Einsatz des Warema SecuTex-Gewebes A2 am WolkenWerk bringt Funktion und Design in Einklang. Neben der Verwendung als außenliegender Sonnenschutz kann das nach DIN 4102-1 und VKF 6q.3/RF1 als nicht brennbar zertifizierte Gewebe auch im Innenbereich in Form von Rollos als Blendschutz eingesetzt werden. Denn der Stoff besteht aus einem silikonbeschichteten Glasfasergewebe ohne den Zusatz von giftigen oder gefährlichen Chemikalien. So können im Brandfall keine giftigen Stoffe entstehen und es kommt nur zu einer minimalen Rauchentwicklung. Im Gegensatz zu anderen Stoffmarkisen wird das Warema SecuTex-Gewebe A2 somit nicht zu einem zusätzlichen Brandbeschleuniger und verhindert zudem lebensgefährliche Rauchgasvergiftungen.