Die groß angelegte Entwicklung des Ostufers im belgischen Seebad Ostende zu einem angesagten neuen Stadtviertel ist in vollem Gange. Mit One Baelskaai ist ein neues ikonisches Gebäude hinzugekommen. Das Aushängeschild des Oosteroever besticht durch seine ansprechende Architektur mit wellenförmigen Terrassen und extrem großen, gebogenen Fenstern, für die der zuständige Fassadenbauer auf das Know-how der Biegespezialisten von BestBend zurückgriff.
One Baelskaai ist ein architektonisches und technisches Meisterwerk. Die wellenförmige Architektur bezieht sich nach Aussage des Architekten auf den wellenförmigen Charakter der Dünenlandschaft und der vorgelagerten Küste, wobei die durchgehend gebogenen Glasbalustraden ständig Licht, Luft und Wasser reflektieren. Kurzum, ein Statement und Wahrzeichen an einem besonderen Ort im historischen Hafen von Ostende. Es war die Aufgabe des Fassadenbauers Kurt Van Tomme, den beeindruckenden Entwurf in eine realisierbare Fassade zu übersetzen. Vor allem die gebogenen Fensterteile waren eine technische Herausforderung, nicht zuletzt wegen ihrer Größe. Deshalb wurde BestBend, bekannt für seine Biegearbeiten mit Schweizer Präzision, schon früh hinzugezogen.
Fassadenbauer wissen, wo sie uns finden, wenn es um große oder technisch anspruchsvolle Projekte geht, sagt Rudi Vandevoordt, Geschäftsführer von Bestbend. "Das war auch bei One Baelskaai der Fall, mit gebogenen Fensterabschnitten von bis zu 2,5 Metern Breite und 3 Metern Höhe. Die Herausforderung lag in den unterschiedlichen Toleranzen zwischen Glas und Aluminium. Die Glasindustrie arbeitet mit Toleranzen von plus-minus 7 mm, wir rollen (biegen) mit einer Toleranz von nur 2 mm. Jedes gebogene Fenster ist also ein Unikat. Um sicherzustellen, dass die Glasscheiben, Gummis und Dichtungen perfekt in unsere Profile passen, haben wir für jedes Fenster eine Glasform bekommen und darauf basierend das Profil gerollt." Das Walzen ist das eine, dann muss das gebogene Profil auch noch beschichtet werden. "Während dieses Prozesses kann das Profil seinen Radius wieder verändern, weil es unter dem Einfluss der hohen Temperatur reagiert. Wir haben jedoch eine spezielle Technik angewandt, damit die gebogenen Profile auch nach der Beschichtung perfekt im Radius bleiben. Wie das geht? Das ist das Geheimnis des Schmieds."
BestBend hat insgesamt 40 Fenster für One Baelskaai gedreht. "Da wir von Anfang an in das Projekt eingebunden waren, haben wir alles sehr gut koordiniert. Auch den Anschluss an die Geraden", erklärt Rudi. BestBend macht also da weiter, wo andere aufhören. "Neben den üblichen Biegetechniken wenden wir eine Technik an, die man in einem Umkreis von 600 Kilometern um uns nicht findet. Ein Profil muss gefüllt werden, um Verformungen beim Walzen zu verhindern. Das kann mit Sand oder einem Dorn geschehen, aber für spezielle Arbeiten machen wir das mit Flüssigmetall. So können wir Profile in sehr kleinen Radien biegen, ohne sie zu verformen. Kunden aus ganz Europa und manchmal weit darüber hinaus wissen, wo sie uns finden. Das hat uns unter anderem den Auftrag für The Link im Herzen von Paris eingebracht. Für diese beiden höchsten Türme Frankreichs haben wir mehr als 3.000 Profile in einem sehr kleinen Radius gewalzt."
Zwischen den Unternehmen arbeitet BestBend auch an einem Qualitätslabel. "Gemeinsam mit vier anderen Bietern haben wir einen Biegestandard erarbeitet, der seit 2021 in das VMRG-Qualitätshandbuch aufgenommen wurde. Jetzt arbeiten wir daran, daran auch ein Qualitätslabel für Biegebetriebe anzuhängen, damit die Fassadenbauer bei diesen Betrieben eine garantierte Qualität vorfinden. Der gleiche Prozess ist auch bei der FAC in Belgien im Gange."