Das Regionalbüro Alliander Westpoort in Amsterdam ist mit seinen sieben Stockwerken das höchste Bürogebäude aus Holz in den Niederlanden. Das Gebäude hat mehrere Preise gewonnen, darunter den Nationalen Houtbouwprijs und den Amsterdamse Architectuurprijs (AAP) 2024. Obwohl das Alliander Westpoort einen hölzernen Charakter hat, dominieren an der Fassade vor allem Metall und Glas. Eine beeindruckende handwerkliche Leistung von drei Fassadenparteien, darunter Blitta Gevelystemen, die sogar eigens für dieses Projekt einen Brandversuch initiierte. In der Tat hatte kein Systemhaus ein Brandschutzzertifikat für eine so große Festverglasung im Regal stehen.
Alliander Westpoort besteht aus einem Bürogebäude, Werkstätten, Lagern, Testräumen, einem Schulungs- und Parkgebäude für 700 Mitarbeiter. Das von De Zwarte Hond entworfene neue Regionalbüro zeichnet sich durch "einen rhythmischen Wechsel von Gebäuden und Zwischenräumen aus, die wie ein Strichcode auf dem Grundstück angeordnet sind." Blickfang ist das siebenstöckige Bürogebäude an der Spitze, das von der A5 aus sichtbar ist. Aber auch die Arbeitsgebäude und Lagerflächen wurden mit der gleichen Sorgfalt wie das Bürogebäude entworfen und zu einem robusten Ganzen verwoben. Damit verkörpert das Gebäude nach Aussage des Architekten ein hohes Maß an Flexibilität, Skalierbarkeit und Modularität.
Für das Bürogebäude und die Schulungsräume wurde eine Ganzholzkonstruktion entworfen, die flexibel ist, ein gesundes Arbeitsumfeld schafft und bis zu 1 195 Tonnen CO2 speichert. Das Parkhaus kann dank einer demontierbaren Konstruktion wachsen oder schrumpfen. Dies macht das Regionalbüro zukunftssicher. Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft sind daher wichtige Säulen des Entwurfs. Es wurden so viel wie möglich zirkuläre Materialien und so wenig wie möglich schädliche Stoffe wie Kleber, Reiniger oder Dichtungsmittel verwendet. Das Gebäude ist natürlich erdgasfrei, aber auch energieneutral. Eine reiche Bepflanzung sorgt dafür, dass sich nicht nur Menschen, sondern auch alle Arten von Insekten, Vögeln, Amphibien und Kleinsäugern auf dem Gelände wohlfühlen.
Auch im Amsterdamer Hafenviertel Sloterdijk III fühlt sich Blitta Gevelystemen pudelwohl.
"Vor einigen Jahren haben wir in diesem Gebiet die Fassade des prestigeträchtigen Edge Amsterdam West, nur einen Steinwurf von Alliander Westpoort entfernt, gestaltet", erzählt Sanneke Kettenis, kaufmännische Leiterin bei Blitta Gevelystemen, nicht ohne Stolz. "Für Alliander Westpoort wurden wir von Dura Vermeer zunächst gebeten, uns um die komplette Fassade zu kümmern. Wegen der Vielfalt der Fassadenkonstruktion mit einem hohen Anteil an HSB-Elementen und witterungsbeständigem Cortenstahl zogen wir es vor, die Fassaden mit zwei Partnern zu übernehmen, wobei wir die drei Parteien an der Front zusammenbrachten und für die Lieferung und Montage der Rahmen und Vorhangfassaden verantwortlich waren. So hatten wir mit der Verhoeven Timmerfabriek und VPT Versteeg für den Cortenstahl drei am Tisch."
Die Fassade des Bürogebäudes zeichnet sich durch große Glasflächen aus, insbesondere an den Enden. "Was uns als Blitta im Vorfeld sehr beschäftigt hat, war, eine passende Lösung für die geforderten Glasmaße in Bezug auf die vorgegebenen Brandschutzanforderungen zu finden", erklärt Sanneke. "Kein Systemhaus hatte ein Brandschutzzertifikat für eine solche Rahmengröße von 2,3 mal 3,2 Metern im Regal stehen. Außerdem waren wir fast an der maximalen Glasgröße angelangt, die überhaupt in 30 Minuten Feuerwiderstand hergestellt werden kann. Wir boten dem Bauunternehmer und dem Architekten daraufhin zwei Möglichkeiten an: entweder ein zusätzliches Modell zur Unterteilung der Glasfläche hinzufügen oder einen Brandtest durchführen. Wir haben uns für Letzteres entschieden. Aufgrund unserer Kenntnisse und Erfahrungen mit früheren projektspezifischen Brandversuchen konnten wir den Ablauf und die Kosten recht schnell klären. Dies wurde vom Kunden genehmigt, woraufhin wir mit dem gesamten Prozess beginnen konnten. Das Besondere an diesem Test war auch, dass wir einen Teil der HSB-Konstruktion und den Perimeteranschluss in den Testaufbau einbezogen haben, der dann den Brandtest mit Bravour bestanden hat."
Blitta Gevelystemen arbeitete ausschließlich mit Aluminiumsystemen von Schüco, und zwar mit dem Fenstersystem AWS 75.SI+, dem Vorhangfassadensystem FWS 50 S und dem Fenster- und Türsystem AWS/ADS 65. Alle Systeme sind in der Farbe RAL 8019 mit dem Glanzgrad 30% ausgeführt. "Wegen der hölzernen Tragkonstruktion der Hauptverwaltung und der Schulungsräume war es wichtig, die Fassade so schnell wie möglich abzudichten", erklärt Sanneke zu Recht. "Die Fassade wurde so weit wie möglich vorgefertigt und dann ist es natürlich von großem Vorteil, dass wir praktisch Nachbarn der Verhoeven Timmerfabriek sind. So konnten wir unsere Rahmen mit Verglasung in den HSB-Elementen schnell und ohne zusätzliche Transportbewegungen montieren. Auf Wunsch wurden die Elemente mit einem Spezialtransport fertig zur Baustelle transportiert. Lediglich die Verglasung für die Elemente im Erdgeschoss haben wir aufgrund der beachtlichen Größe von 4,5 Metern und der erhöhten Bruchgefahr vor Ort montiert."
Die ästhetische Hülle aus wetterfestem Cortenstahl wurde ebenfalls vor Ort montiert. "Das Bürogebäude war zu diesem Zeitpunkt bereits wind- und wasserdicht", versichert Sanneke. Die drei Fassadenpartner haben sich untereinander gut abgesprochen, um die ästhetische Hülle zu realisieren. "Cortenstahl ist eine schwere Last für die Fassade. Deshalb sind nicht alle Elemente an der Fassade verankert, sondern es wurden zusätzliche Stützen entwickelt, wo der Cortenstahl ebenerdig ausklinkt." Beim Parkhaus und dem Arbeitsgebäude war diese Belastung aufgrund der Art der Struktur und der begrenzten Höhe weniger problematisch. "Hier lieferten und montierten wir dennoch eine beträchtliche Anzahl von Quadratmetern an Sheddächern sowie Fenster- und Türsystemen, die in Schüco AWS/ADS 65 ausgeführt wurden. Auch diese wurden weitgehend vorgefertigt."
Sanneke blickt auf ein fantastisches Endergebnis zurück. "Das ist unter anderem der guten Zusammenarbeit mit allen Parteien und dem Verständnis für den Beruf des anderen zu verdanken. In der Vorbereitungsphase haben wir alle Parteien zusammen mit dem Kunden, dem Architekten und dem Bauunternehmer besucht, um einen guten Eindruck von den verschiedenen Techniken und Fachgebieten zu bekommen. Das hat sich im weiteren Verlauf des Projekts sehr ausgezahlt."