Das Isala Diaconessenhuis, das im März 2022 fertiggestellt wurde, ist das erste vollelektrische Krankenhaus in den Niederlanden. Das war nicht die einzige Premiere. Für Kolf & Molijn war es das erste Projekt, bei dem die Aluminium-Fensterrahmen komplett ohne Rahmen montiert wurden. Das kam unter anderem der Vorlaufzeit zugute. Zwischen Auftragseingang und Auslieferung der Fenster lag weniger als ein Jahr. Ein Interview mit dem Projektleiter Rudi van Regenmortel.
Das neue vollelektrische Krankenhaus in Meppel ist ein schönes, nachhaltiges und gesundes Gebäude, das nach Aussage seiner Erbauer natürliche Ruhe ausstrahlt und in dem es sich angenehm bewegen lässt. Isala, eine Krankenhausorganisation mit Standorten in Zwolle, Meppel, Steenwijk, Kampen und Heerde, entwickelte das Gebäude in Zusammenarbeit mit der Zorggroep Noorderboog. Natürliche Elemente und Nachhaltigkeit stehen bei dem neuen Gebäude im Vordergrund. Fossile Brennstoffe sind hier, abgesehen von medizinischen Gasen, nicht mehr zu finden. Die Energie wird von mehr als 400 Sonnenkollektoren erzeugt und mit Hilfe eines Wärme- und Kältespeichersystems (WKO) gespeichert, das die Erdwärme zum Heizen und Kühlen des Gebäudes nutzt.
Schon früh wurde Kolf & Molijn vom Baukonsortium TDE gebeten, sich Gedanken über die schnelle Herstellung der Wind- und Wasserdichtigkeit des Gebäudes zu machen. "Das Gebäude besteht aus Betonelementen, die die notwendigen Aussparungen für die Fensterrahmen enthalten. Die Innen- und Tageskanten wurden bereits im Werk fertiggestellt", erklärt Van Regenmortel. "Die Frage des Bauunternehmers lautete, ob wir die Aluminium-Fensterrahmen verglast und rahmenlos einbauen könnten, um die Lieferzeit so kurz wie möglich zu halten. Wir sind es inzwischen gewohnt, verglaste Fenster auf eine Baustelle zu liefern, aber ein rahmenloses Fenster war für uns neu. In enger Absprache mit dem Systemlieferanten Kawneer wurde eine neue Form für das Rahmensystem RT72 angefertigt, damit wir dem Wunsch des Bauherrn entsprechen konnten. Die Änderungen waren notwendig, um spezielle Anker und Froschplatten anzubringen."
Insgesamt hat Kolf & Molijn 598 Stück Aluminium-Fensterrahmen in der eigenen Fabrik vorgefertigt, von denen einige auch 30 Minuten lang feuerbeständig waren. "Alles wurde verpackt und in der Reihenfolge der Montage sortiert, sowohl für die Flachbauten als auch für die Hochhäuser", sagt Van Regenmortel. "Auf der Baustelle hat das Montageteam dann zunächst die Anker in der richtigen Höhe und Tiefe in Bezug auf das Raster und die Lehre montiert und gesetzt. Anschließend konnten wir mit Hilfe eines Krans und eines Kolbens etwa 50 Rahmen pro Tag montieren. Zunächst wurde der Rahmen auf die unteren Anker gesetzt, in der Aussparung "gemittelt" und dann rundum mit Ankern fixiert und justiert. Für die Wind- und Wasserdichtigkeit sorgen eine Winddichtung von Simson Application auf der Außenseite und eine Dichtungsfuge auf der Innenseite. Anschließend dämmte der Auftragnehmer die Fassade bis zum Falz unserer Fensterrahmen und schloss sie mit einer ästhetischen Hülle ab. Von einer Wärmebrücke kann also keine Rede sein."
Die Fassade wurde kürzlich von Peutz auf Luft- und Wasserdichtheit geprüft und mit einer hohen Punktzahl bewertet. "Die gewählte Baumethode funktioniert also hervorragend", sagt Van Regenmortel stolz. Er blickt auch auf einen reibungslosen Ablauf zurück. "Das Bauunternehmen hatte alles perfekt vorbereitet, was zu einer hohen Montagegeschwindigkeit und einer kurzen Durchlaufzeit führte." Neben den Aluminium-Fensterrahmen lieferte Kolf & Molijn auch 39 Stück feuerfeste EW30-Fassaden (127 m2) und die Vorhangfassaden für die sechs Innenhöfe am Standort der Innengärten, die insgesamt 310 m2 groß sind und in Kawneer AA 100 Q ausgeführt wurden.